Viele Leute haben uns gefragt, ob die Gottesdienste oder wenigstens die Predigten des Kreisgemeindetages mitgeschnitten worden sind: nein, leider nicht! Das tut uns inzwischen sehr leid, denn unser Präses Ansgar Hörsting hatte Eindrückliches zu sagen. Am Vormittag ging es um Offenbarung 1,8: „Ich bin das A und das O – der ist und der war und der kommt, der Herrscher der ganzen Welt“, sagt Gott, der Herr.
Dazu hat er uns auch ein persönliches Zitat geschickt: „Wer weiß, woher er kommt und wohin er geht, lebt heute mutig, egal, wie’s um ihn steht.“ Wir dürfen uns darauf verlassen, dass Gott Herr der Zeit ist, und uns mutig an die Arbeit machen – in unseren Gemeinden, in unserem Kreis, im Bund, überall da, wo Gott uns beauftragt.
Ein faszinierendes Thema erwartete uns auch am Nachmittag. Viele kennen die Geschichte von der ehernen Schlange: das Volk Israel, sowieso schon unzufrieden und aufmüpfig während der Wüstenwanderung, wird nun auch noch von giftigen Schlangen heimgesucht. Mose bekommt von Gott den Auftrag, eine Schlange aus Eisen aufzustellen, und wer auf dieses Zeichen blickt, darf leben. Aber haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, wie es mit dieser Plastik weiterging? Die Ehrfurcht vor der heilenden Kraft, vor Gottes klarem Auftrag, erlaubt natürlich nicht, das Ding zu entsorgen, als es nicht mehr gebraucht wurde. Also wurde es mitgenommen und weiterverwendet: die Israeliten nannten die Schlange „Nehuschtan“ und gebrauchten sie als eine Art Götzenbild. 2. Könige 18 berichtet, wie König Hiskija die Schlange zerstörte, weil er begriff, was geschehen war: aus einem hilfreichen Zeichen Gottes wird ein Ersatzgott, der den Blick auf den wahren Gott versperrt. Ansgar Hörsting konfrontierte uns mit der Frage, ob uns das auch so geht. Welche Maßnahmen waren zu einem bestimmten Zeitpunkt wirkungsvoll – und sind inzwischen zu Formen erstarrt, die keinen Sinn mehr machen? Sein Bild dafür war im wahrsten Sinne des Wortes heiß: geht es um die Anbetung der Asche oder um das Weitertragen der Glut?
Er ermutigte uns, Veränderung positiv anzugehen. „Um die Berufung zu leben, die Gott uns gegeben hat, müssen wir beenden, was Gott Konkurrenz macht“, war eine seiner Kernaussagen. Was könnte das in unseren Gemeinden sein?
Wenn Sie mögen, können Sie Ihre Gedanken dazu in einem Kommentar abgeben. Ich fände es toll, wenn wir als Sauerlandkreis auf diese Weise in einen konstruktiven Dialog eintreten. Natürlich ist dies ein ganz neuer, ein sehr ungewohnter Weg. Aber vielleicht hilft uns dieses Medium, kreativ weiterzuarbeiten an den Impulsen, die wir aus Lüdenscheid mitgenommen haben? Vertrauen wir auf die Zukunft!
Ursula Schröder